Nach Angaben der OECD wird sich der Weltgüterverkehr bis zum Jahr 2050 verdreifachen, um dem aktuellen Wirtschaftswachstum gerecht zu werden. Um dies mit dem Pariser Klimaschutzabkommen in Einklang zu bringen, ist eine drastische Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen erforderlich.
Potentiale dafür sind in der logistischen Struktur reichlich vorhanden, werden zum aktuellen Zeitpunkt jedoch wenig genutzt. So bleiben derzeit Kapazitäten auf den Verkehrsträgern Schiene und Wasserstraße leer, und die Auslastungen von Transportmitteln ist unzureichend. Laut deutscher Güterverkehrsstatistik sind mehr als ein Drittel aller Lkw-Fahrten Leerfahrten. Das führt zu unnötigen Emissionen und zu betrieblichen Ineffizienzen bei allen Akteuren der Supply Chain: Verladern, Frächtern, Logistikdienstleistern, in Knotenpunkten und beim Empfänger.
Das Projekt PhysICAL wird die Basis dafür schaffen, die vorhandenen Potenziale der logistischen Strukturen zu nutzen. Dafür werden starre Ketten aufgebrochen und durch flexible, kooperative und offene Netzwerke ersetzt. Zugleich werden Digitalisierung und Logistik 4.0 vorangetrieben, denn nur durch den Austausch notwendiger Informationen gelingt es, die Logistikkette möglichst effizient zu gestalten und eventuell auftretende Ineffizienzen durch Informationsmangel zu reduzieren. PhysICAL setzt daher auf die Bereitstellung offener Tools, die eine horizontale und vertikale, digitale Vernetzung zwischen den Akteuren einer Transportkette und im Logistiknetzwerk ermöglichen.
Bis zum Jahr 2024 werden die Projektpartner demonstrieren, dass kooperative Logistik den Verladern und der Transportwirtschaft in Österreich ökonomische Vorteile und zudem der österreichischen und europäischen Gesellschaft ökologische und sozioökonomische Nutzen bringt.