Gegenüber dem Status-Quo sollen Optimierungsberechnungen in Buchungsprozesse integriert und Nachhaltigkeitsaspekte etabliert werden. Letztere hat zum Ziel, dass übliche Entscheidungsfindungsmechanismen bei Entscheidungsträgern durchbrochen werden können. Während IMSLOT derzeit für eine konkrete Transportdienstleistungsanfrage eine nach dem Preis, der Zeit und der Termintreue sortierte Liste möglicher Realisierungen retourniert, ist die Darstellung der durch einen (potenziell ausgewählten) Transport verursachten Umweltbelastung angedacht. Eines der Projektziele ist es, dass Entscheidungsträger aufgrund der zusätzlich zur Verfügung gestellten Information nachhaltigere Entscheidungen treffen als bisher.
Ideen umfassen eine objektive Darstellung über eine normierte Punkteskala (z.B. 0-100), deren konkreter Wert eine (gewichtete) Summe aus unterschiedlichen Faktoren wie CO2e, Lärm, Verkehrssicherheit, etc. sein kann. Es können auch grafische Darstellungen in Form von z.B. 5 Blättern, die je nach Nachhaltigkeitswert verwelkt bis grün sind eingebaut werden. Jedenfalls sind im Hintergrund für jede dieser bereits aufgekommenen Ideen teilweise komplexe Berechnungen notwendig, weswegen eine tiefgehende Abstimmung mit AP7 (Digitaler Zwilling) gesucht wird. Der (interessierte) Entscheidungsträger wird durch eine entsprechende motivierende Darstellung auf den Digitalen Zwilling umgeleitet werden, um genauere Informationen dargestellt zu bekommen.
Grundlegend entscheidend ist, dass eine Berechnung ex-ante mittels historischer Daten und anerkannter Abschätzungen durchgeführt werden muss, um die Beeinflussung der Entscheidungsträger steuern zu können. Gleichzeitig bedarf es einer ex-post-Berechnung, sodass eine objektive Bewertung durchgeführter Transporte erfolgen kann. Besonders im zweiten Fall ist die Verfügbarkeit von Echtdaten relevant, weswegen viele der Tätigkeiten dem Sicherstellen der Datenlage und -qualität dienen.
Der Pilot umfasst ebenfalls Optimierungsberechnung für Containerbuchungen und Bündelungen von Transportfahrten. Bei der flexiblen Containerbuchung soll die optimale Auslastung von Zügen im Rundlauf für Containertransporte erreicht werden. Hierbei gilt es zu klären, wann welcher Container mit welchem Zug auf welchem Waggon von wo bis wohin fährt, sodass letztlich alle Container termingerecht und möglichst kostengünstig an ihr Ziel gelangen. Die Bündelung von Transportfahrten kann durch die Buchungsplattform in zweierlei Schritten erreicht werden. Passiv erfolgt dies durch die Informationsanzeige an den Entscheidungsträger, der stets die (aktuelle) Auslastung möglicher Transportverbindungen sieht und selbst seine Container so einbuchen kann, dass diese nicht durch eine zusätzliche Zugfahrt transportiert werden müssen.
Hier bildet die bereits angesprochene Darstellung der Nachhaltigkeit eine potenzielle Verbesserung, da dadurch Entscheidungsträger explizit auf die Auswirkungen ihres Entscheidungsverhaltens hingewiesen werden können. Aktiv erfolgt die Bündelung von Transportfahrten durch einen Optimierungsalgorithmus, der versucht Transportfahrten durch Zusammenlegung wegzurationalisieren.